Unterrichtsfächer
Religionslehre/Ethik
In einer pluralen Welt mit ihrer Vielzahl an Sinnentwürfen, Werten und Normen regen beide Fächer die Schülerinnen und Schüler dazu an, sich mit den unterschiedlichen Sinn- und Wertangeboten auseinander zu setzen und den persönlichen Standpunkt zu überprüfen.
Der Wandel der Arbeitswelt und der beruflichen Ausbildung fordert verstärkt Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler. Belastende Situationen können thematisiert und Lösungsansätze gemeinsam gesucht werden.
Deutsch
Die Schülerinnen und Schüler lernen Standpunkte argumentativ in mündlicher und schriftlicher Form zu vertreten. Eine eigenständige Erarbeitung pragmatischer und literarischer Texte bildet dabei den Mittelpunkt des Unterrichts, in den auch schüleraktive und produktionsbezogene Methoden einbezogen werden, um einer allgemein in Gesellschaft und Arbeitswelt zu beobachtenden Entwicklung hin zu so genannten "soft skills" Rechnung zu tragen. Der moderne Deutschunterricht geht, ohne die klassische Lektüre zu vernachlässigen, von einem erweiterten Literaturbegriff aus und bezieht darüber hinaus auch andere Kunstformen, wie Theater, Film und die bildenden Künste, mit ein.
Englisch 1
Die immer enger werdende internationale Zusammenarbeit verlangt in Beruf und Alltag in zunehmenden Maße die Kommunikationsfähigkeit in der Weltsprache Englisch. Im Bereich Mode ist die Internationalisierung von Entwurf und Produktion bereits weiter fortgeschritten als in anderen Berufsfeldern.
Der Englisch-Unterricht im ersten Schuljahr konzentriert sich auf den Aufbau eines fachwissenschaftlicnen Wortschatzes, sowie den Erwerb der Fähigkeit sich in berufsbezogenen Gesprächssituationen in der Fremdsprache ausdrücken zu können.
Der allgemeinsprachliche Wortschatz wird gefestigt und erweitert, grammatikalische Strukturen werden wiederholt und ergänzt.
Wirtschafts- und Sozialkunde
Der Unterricht im Fach Wirtschafts- & Sozialkunde soll die Schüler/innen befähigen, Rechtsgeschäfte korrekt und verantwortungsvoll abzuschließen. Ebenso wichtig ist es, die Funktionsweise unserer Demokratie zu begreifen, um als mündige/-r Mitbürger/-in in unserer Gesellschaft mitwirken zu können. Die Grundlagen europäischer und weltweiter wirtschaftlicher Zusammenhänge sollen helfen, die Zukunft zu meistern.
Mathematik I
Die Inhalte des Faches beziehen sich auf fachliche Fragestellungen der Bekleidungstechnik. Wirtschaftliche und bekleidungstechnische Zusammenhänge werden mit Hilfe mathematischer Darstellungs- und Lösungsverfahren erfasst.
Im ersten Jahr bildet das Fach zusätzlich die Voraussetzung für den Zusatzunterricht zur Fachhochschulreife im Wahlfach–Bereich (Mathematik II).
Technologie
Hochwertige Endprodukte in der Bekleidung bestimmen die Auswahl von Materialien, Maschinen, organisatorischen Abläufen und Fertigungstechniken. Ein anspruchsvolles Qualitätsmanagement spielt dabei eine große Rolle. Im Fach Technologie werden daher grundlegende Kenntnisse über textile Werkstoffe wie Faserstoffe, Garne und Flächengebilde vermittelt.
Werkzeuge, Maschinen und Automaten, die in der Bekleidungsfertigung eine Rolle spielen, werden vorgestellt. Das theoretisch vermittelte Basiswissen findet dabei im Fach Realisation seine Anwendung.
Ein Basiswissen im Bereich der Betriebsorganisation und des Qualitätsmanagements ermöglicht Einblicke in modernes, rationelles, am Kunden orientiertes Wirtschaften in der Bekleidungsfertigung.
Design- und Kostümgeschichte
Modeschöpfer lassen sich immer wieder von der Mode vergangener Epochen inspirieren. Dabei werden die für die verschiedenen Epochen charakteristischen Merkmale mit Hilfe neuartiger Materialien oder durch Einbettung in eine neue Gesamtkomposition verfremdet.
Im Fach Design- und Kostümgeschichte werden Entwicklung und Wandel der Moden im Verlauf der Geschichte vom Altertum bis in die heutige Zeit aufgezeigt. Dabei werden die Zusammenhänge zwischen jeweiliger Mode und gesellschaftlicher Strukturen untersucht.
Die Erkenntnisse des Faches treten in Wechselwirkung mit den Fächern Modegestaltung und
Schnitttechnik.
Gestaltungslehre
Freies Gestalten, Ornamentik, Formen- und Farbenlehre bilden die Grundlagen für ein Form- und Farbempfinden. Kreative Fähigkeiten sollen gefördert werden, um zu einem vielseitigen Umgang mit Form, Farbe und Material zu kommen.
Die Schüler/-innen erlernen den Umgang mit verschiedenen Malmitteln und -werkzeugen, sowie grundlegende gestalterische Mal- und Zeichentechniken.
Diese grundlegenden Inhalte werden vertieft angewandt in den Fächern Modegestaltung und Modezeichnen / Illustration.
Modezeichnen / Illustration
Bei der zeichnerischen Grundausbildung im figürlichen Zeichnen wird das Proportionsgefühl durch Akt- und Objektzeichnen nach methodischen Richtlinien geschult. Dies stellt die notwendige Grundlage für das Erarbeiten eigener Figurtypen dar. Umfangreiche Entwurfs- und Gestaltungsaufgaben wie z.B. Plakate und Collagen werden im Laufe der Ausbildung eigenständig angefertigt. Hierbei ist auf Kreativität, Informationsgehalt, Realisierbarkeit und Qualität der Darstellung zu achten.
Modegestaltung
Das Fach Modegestaltung befasst sich mit der Gestaltung von Bekleidung.
Die Schüler/-innen lernen die Vorplanungen und Abläufe zur Kollektionserstellung kennen, spüren der Entstehung von Modetrends nach und befassen sich mit den vielfältigen Formen, die Bekleidung kennt, vom schmalen Bleistiftrock über Corsagen bis hin zum Trenchcoat.
Es werden zielgruppenbezogene Entwürfe erstellt, die viele Aspekte einbeziehen müssen: z.B. Material, Verarbeitung, Schnittform, Trageanlass, Preis.
Das Fach Modegestaltung kooperiert mit Modezeichnen da die Entwürfe zeichnerisch dargestellt und präsentiert werden müssen. Anschließend werden anhand der Entwürfe im Fach Schnitttechnik die Bekleidungsschnitte konstruiert.
Schnitttechnik
Für ein Kleidungsstück werden verschiedene Stoffflächen aneinander genäht, die nach Schnittmustern zugeschnitten werden. Diese Schnittmuster werden nach verschiedenen Regeln und Verfahren konstruiert, welche in den Fächern Schnitttechnik und CAD unterrichtet werden.
Grundschnitte werden mit Hilfe von Körpermaßen erstellt.
Für den Zuschnitt aus Stoff werden Produktionsschnitte verwendet. Diese entstehen wiederum aus den Modellschnitten.
Computertechnik / CAD
Der Computerunterricht umfasst den allgemeinbildenden Computerunterricht (CT), den Computer-Design-Unterricht (CD) und den schwerpunktstarken CAD-Unterricht.
Im CAD-Unterricht werden mit einer international renommierten Software der Firma assyst die vielfältigsten Modelle schnitttechnisch umgesetzt und zur Produktionsreife vervollständigt. Darüber hinaus erwerben die Absolventinnen einen Einblick in das Gradieren, die Schnittbildlegung und die Datenverwaltung.
Im Computer-Design-Unterricht werden die Modelle professionell visualisiert. Wichtig ist dabei das Erstellen technischer Skizzen, die als Grundlage der Produktentwicklung dienen.
Im allgemeinbildenden Computer-Unterricht werden Kenntnisse über gängige Computeranwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen, Bildbearbeitung und Internetrecherche erworben.
Realisation
Die Produktion von Bekleidung erfolgt in modern ausgestatteten Werkstätten. Hier werden die wichtigsten Näh- und Bügeltechniken an Röcken, Hosen, Blusen, Kleidern, Jacken und Mänteln, sowie an Sportswear und Corsagen vermittelt.
Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf der rationellen Herstellung von zumeist individuellen Kleidungsstücken unter hohen Qualitätsansprüchen.
Einzelne Details und verschiedene Fertigungsmethoden werden an Teilarbeiten geplant und erprobt.
In separaten Stunden erhalten die Schüler/innen Unterricht in Schnittzeichnen. Hier entstehen individuelle Grund- und Modellschnitte, die dann in der Werkstatt zugeschnitten und erprobt werden.
Die Inhalte aus den Fächern Schnitttechnik und CAD werden hier in die Praxis umgesetzt. Das Arbeiten an der Schneiderpuppe bietet zudem die Möglichkeit, Schnittlösungen und Details zu erproben und auf den Schnitt zu übertragen.
Höhepunkte der Ausbildung sind die einmal jährlich stattfindenden Modenschauen. Die Schüler/-innen entwerfen im Team eine Kollektion und realisieren eigene Modelle, die sie dann unter professionellen Bedingungen präsentieren.
Profile
Im 2. Ausbildungsjahr werden verschiedene Pflichtwahlfächer in drei Wochenstunden angeboten und sind als vertiefendes Unterrichtsangebot zu verstehen: Gestaltungs- und fertigungstechnische Varianten, Vertiefende Schnitttechnik, Verarbeitungstechniken, Experimentelles Gestalten/Modezeichnen, Sofwareanwendungen. Die angebotenen Profile können sich in jedem Schuljahr ändern.
Das 3. Ausbildungsjahr steht ganz im Fokus der Abschluss- und der Gesellenprüfung.
Im Profil Handwerkliche Verarbeitung werden die Schüler/-innen auf die Gesellenprüfung zum/zur Maßschneider/-in vorbereitet.
Alternativ können weitere Profile angeboten werden.
Englisch 2
Die immer enger werdende internationale Zusammenarbeit verlangt in zunehmendem Maße die Kommunikationsfähigkeit in der Weltsprache Englisch.
Ziel des Zusatzunterrichtes Englisch 2 (Wahlpflichtfach im zweiten und dritten Ausbildungsjahr) zur Erlangung der Fachhochschulreife ist eine gehobene Kommunikationsfähigkeit für Studium, Beruf und Alltag.
Thematisch beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der englischsprachigen Welt, wie z.B.
- Industrie und Umwelt
- Wirtschaft und Gesellschaft
- Berufs- und Arbeitswelt
Mathematik 2
Im Fach Mathematik 2, das im zweiten und dritten Ausbildungsjahr als Wahlpflichtfach angeboten wird, werden die Grundlagen der Analysis und mindestens ein weiteres Wahlthema (vektorielle Geometrie, lineare Algebra oder Stochastik) behandelt. Da es sich beim Berufskolleg für Mode und Design um eine gewerblich-technische Ausbildung handelt, ist das Wahlthema zumeist Vektorgeometrie.
Mathematik 2 und Englisch 2 führen nach Ablegen der zentralen Fachhochschulreifeprüfung Baden-Württembergs zum Erwerb der Fachhochschulreife, die an allen Fachhochschulen der Bundesrepublik Deutschland als Eingangsbedingung zum Fachhochschulstudium anerkannt wird.